Von Robert Baumanns
Köln – Eigentlich sollte es nur um die Bilanz der Kölner Berufsfeuerwehr für das Jahr 2017 gehen. Doch dann ging Stadtdirektor Dr. Stephan Keller (47, CDU) gleich zu Beginn der Pressekonferenz auf die Gerüchte über die Nachfolge von Feuerwehrchef Johannes Feyrer ein.
Keller: „Gerüchte sind absoluter Blödsinn“
„Die Gerüchte, dass alles bereits ausgekaspert sei und der Nachfolger von Herrn Feyrer bereits feststehe, sind – mit Verlaub – absoluter Blödsinn“, sagte Keller. Der Stadtdirektor betont: „Wir suchen ausdrücklich bundesweit den besten Mann oder die beste Frau für diesen Posten.“
Eine Frau als Feuerwehrchefin?
„Warum denn nicht?“, fragt Keller. „Es geht um die am besten geeignete Person für diese Aufgabe. Warum soll das keine Frau sein?“
Im März 2019 geht Feyrer in Ruhestand, der neue Chef – oder die Chefin – soll bis Ende 2018 gefunden sein. Feyrer soll den Neuen/die Neue bis zum Ende seiner Amtszeit begleiten und einarbeiten.
„Schon“ acht Feuerwehrfrauen
Kölns Feuerwehrchef erläuterte, dass es bei seinem Amtsantritt vor fünf Jahren keine einzige Frau im feuerwehrtechnischen Dienst gab. „Inzwischen sind es acht. Und es sollen mehr werden“, sagt der Feyrer.
Feuerwehr-Reform im Gürzenich
Am Dienstag und Mittwoch diskutieren im Gürzenich insgesamt rund 400 Feuerwehrleute mit Keller über den Reformprozess, den der Stadtdirektor eingeleitet hat, Motto: „Gemeinsam gestalten“.
So wurden die Beschwerden, die rund 400 Feuerwehrleute seit Februar in Gesprächen mit Keller vorgebracht hatten, präsentiert.
„Dabei geht es um Ausrüstung, Dienstpläne, Gehaltsstufen und vieles andere“, so Keller. Bei der Ombudsstelle, die er am 1. März eingerichtet hatte, haben sich seit März 45 Feuerwehrleute gemeldet.
Keller: „Köln ist in sicheren Händen“
Der Stadtdirektor ist beeindruckt vom Engagement der Feuerwehrleute. „Es ist mit hohem persönlichen Einsatz jedes und jeder einzelnen verbunden. Köln ist bei ihnen in sicheren Händen.“
90 Prozent der Einsätze im Rettungsdienst
Aktuell hat die Feuerwehr 1460 Mitarbeiter. 376.191 Notrufe gingen 2017 ein, im Rettungsdienst folgten daraus 188.965 Alarmierungen (+4%), bei der Feuerwehr 15.752 (+9%) – davon 2108 Brandeinsätze, aber auch 4221 Fehlalarme. 808 Einsätze waren durch Heimrauchmelder (+82%) begründet, 44% davon waren „echte“ Alarme, davon 26% mit Personengefährdung.